Der Saisonkalender verrät es: Es ist Quittensaison und die Früchte, vor allem Apfelquitte, findet man derzeit in vielen Gärten, aber auch im öffentlichen Raum.
So sind wir auch zu unseren Quitten gekommen, die ja jetzt im Oktober Saison haben. Auf dem Heimweg von unserer Mundraub Tour, auf der wir neben Äpfeln auch Hagebutten ergatterten, fanden wir jede Menge Quittensträucher an einer Kreuzung mitten in Pankow. Eine letzte Tüte war noch leer, so sammelten wir alles was hineinpasste und das waren letztendlich gute 3,5 kg. (Weitere Infos zum Mundraub Projekt findet ihr auf der Webseite.)
Die erste Hälfte der Früchte verarbeitete ich heute zu Quittenmark, Quittensaft und Quittenchutney. Das Rezept für das Chutney packe ich in einen extra Beitrag, Mark und Saft hingegen gehören zusammen, denn mit diesem Rezept verarbeitet man fast die gesamte Frucht. Es bleibt nur ein Brei übrig, den man – trocknet man ihn zwei Stunden bei 100 °C im Ofen, zu Quittenkonfekt machen kann. Dazu einfach ein Backblech mit Backpapier auslegen, den Brei ca. 1 cm dick darauf glattstreichen und in den Ofen geben.
Zutaten für Quittensaft und Quittenmark
- 1,5 kg Quitten (ganz)
- 1,5 l Wasser
- 100 g Agavensirup
- 150 g Rohrzucker
Für das Quittenmark benötigt ihr noch zusätzlich:
- 7 EL Rohrzucker oder entsprechend viel Agavensirup (die Menge kommt auch ein wenig darauf an, ob eure Quitten eher sauer oder milde sind; unsere waren sehr sauer)
- 1 gestrichener TL Johannisbrotkernmehl
Zubereitung des Quittensafts
Die Quitten gründlich waschen. Dann die Stielansätze entfernen und die Früchte mit Hilfe einer Küchenmaschine oder eines scharfen Messers samt Kerngehäuse und Schale in feine Scheiben schneiden.
Die Scheiben zusammen mit dem Wasser, dem Zucker und dem Agavensirup in einen Topf geben und alles miteinander aufkochen lassen. Dann auf kleinster Stufe 45 Minuten ziehen lassen (nicht kochen).
Während dessen Gläser und/oder Flaschen sterilisieren. Dafür die Gefäße heiß ausspülen und bei 120 °C im Ofen ca. 10 Minuten trocknen lassen.
Wenn die 45 Minuten um sind, wird der entstandene Quittensaft in die sterilisierten Gläser oder Flaschen abgefüllt. Wer Zeit und Lust hat, kann den Saft nun noch durch ein Stofftuch filtern. Der Geschmack ändert sich dabei nicht, er ist danach aber nicht mehr so trüb. Ich habe den Saft „naturtrüb“ belassen.
Das Quittenmus herstellen:
Das übrig gebliebene Fruchtfleisch wird nun durch ein feines Sieb passiert.
Dann zusammen mit dem Johannisbrotkernmehl und dem Zucker kurz aufkochen und in sterile Gläser abfüllen. Die Gläser auf den Kopf stellen und abkühlen lassen.
Das Quittenmus kann man zu Eis oder Kartoffelpuffer essen oder es zum süßsauren Abschmecken deftiger Gerichte benutzen. Den Quittensaft kann man mit Mineralwasser mischen oder in Prosecco bzw. Weißwein geben.
hier in kanada haben wir das gegenteil als problem. die quittenbaeume sind alle weg wenn leute neue haeuser bauen. ploetzlich gibt es welche von kalifornien, und 5 pfund kosten so ungefaehr 20 euros. ich will das mus austrocknen, aber die quitten stattdessen einmachen in einweckglaeser ist auch eine gute idee. cheers! ise von freiburg i.breisgau jetzt auf vancouver island
Hilfe!!!
Ich habe vor einem Jahr vom Nachbarn 5 Ltr. Quittensaft im Kunststoff-Kanister bekommen und total vergessen. Jetzt habe ich ihn im Keller entdeckt. Kann ich den noch für irgendwas verwenden? Riecht natürlich sauer, ist aber nicht schimmelig oder verunreinigt.
Geht da noch was mit Likör machen oder so?
Aus dem Saft würde ich Gelee machen ;-) Wenn der Saft noch gut ist. Riecht er „nur“ sauer oder schmeckt der Saft auch sauer?
Für Likör würde ich eher die Quitten in Alkohol einlegen.
Der schmeckt auch sauer, je nach Quittensorte. Die wilden Quitten sind sehr viel säurehaltiger als die aus dem Geschäft.
Quitten sind was ganz Feines!
Aber sie an einer Kreuzung zu pflücken ist nicht sonderlich empfehlenswert wegen der Verschmutzung durch den Straßenverkehr u die Abgase.