Hast Du schon einmal vegane Ramen probiert? Ramen ist so etwas wie der „japanische Nudeleintopf“ mit vielen frischen Zutaten und damit geradezu perfekt für vegane Rezepte geeignet.
Als Ramen bezeichnet man dabei sowohl die japanischen Nudeln selbst, als auch die Suppe. Für mich liegt die besondere Faszination von Ramen in der Vielfältigkeit und der Frische. Man braucht nur eine gute Brühe als Basis, Ramennudeln und ein paar frische Zutaten.
Die Nudelsuppe unten im Rezept, das ich Dir heute mitgebracht habe, ist etwas aufwendiger in der Vorbereitung, weil einige Bestandteile der Ramen-Einlage zusätzlich gegart werden.
Es muss aber gar nicht so lange dauern, veganes Ramen kannst Du auch schneller kochen. Das funktioniert am besten mit einer Kombination aus Vorbereitung und Kreativität. Meine Zeitspartipps habe ich in den nächsten Absätzen aufgschrieben. So mache ich es und vielleicht helfen die Tipps Dir, Deine Küchenroutine schneller und frischer zu machen.
Zeitspartipp 1: Brühe vorkochen
Am längsten an diesem Rezept dauert das Kochen der Brühe. Die Zutaten dafür sind zwar schnell zusammengesucht und vorbereitet, aber Aroma braucht Zeit und so sollte die Brühe eine Stunde kochen. Du musst zwar nicht danebenstehen und kannst Dich anderen Dingen widmen, aber wer Hunger hat mag nicht eine Stunde warten. Schneller, nämlich in nur 30 Minuten, geht’s im Schnellkochtopf.
Und weil mir das unter der Woche oft immer noch zu viel Zeit ist, koche ich die Brühe immer in der doppelten Menge vor.
Um die Brühe haltbar zu machen portioniere ich sie noch kochend heiß in saubere Schraubgläser. Sofort verschließen und nach dem Abkühlen bis zu 2 Wochen im Kühlschrank aufbewahren. Alternativ bis zu 6 Monate in Frischhalteboxen oder flach in Gefrierbeuteln einfrieren. Für eine schnelle Nudelsuppe muss die Brühe dann lediglich erhitzt werden
Platzspartipp: Falls Du nicht viel Platz im Kühl- bzw. Gefrierschrank hast, reduziere die Brühe am besten vor dem kühlen um die Hälfte. Dafür lässt Du sie solange offen kochen, bis die Hälfte der Flüssigkeit verdampft ist. Dabei entsteht ein Konzentrat, das nun wie oben beschrieben in Gläser abgefüllt oder eingefroren werden kann. Vor der nächsten Ramen Runde dann einfach 1 Teil Wasser auf 1 Teil Brühkonzentrat gießen, erhitzen und weiterverwenden.
Zeitspartipp 2: Gemüse geschnitten vorbereiten oder Reste verwerten
Als Einlage für veganes Ramen kann im Grunde alles dienen, was Dein Kühlschrank hergibt. Viele Gemüsesorten wie Pilze, Paprika, Lauch, Frühlingszwiebeln, Karotten oder Rettich können – dünn aufgeschnitten – roh in die Ramennudelsuppe gegeben werden. Die Zutaten werden ganz zum Schluss mit der heißen Brühe übergossen und so erwärmt. Dennoch bleibt alles knackig und frisch und die meisten Vitamine erhalten.
Um unter der Woche Zeit zu sparen kannst Du Gemüse auch schon mehrere Tage im Voraus putzen und zuschneiden. Entweder per Hand oder mit einer Küchenmaschine. Ich habe den elektrischen Spiralschneider von WMF und verwende den zum Beispiel oft als „Schnibbel-Hilfe“. Gemüsenudeln passen auch ganz wunderbar in die Ramensuppe.
Egal ob per Hand geschnibbelt oder per Maschine: In luftdichten Boxen aufbewahrt steht Dir so immer eine schnelle Ramen-Einlage im Kühlschrank. Was sich zusätzlich gut als Einlage macht: roher oder gebratener Tofu, gegartes Gemüse oder Tiefkühlgemüse.
Vorbereitung ist alles – nicht nur bei bei Ramen :)
Du siehst, es ist alles nur eine Frage der Vorbereitung. Der Deal ist: Ein bisschen Zeit im Voraus – z.B. am Wochenende – in die Vorbereitung investieren und dafür unter der Woche frisch und selbstgekocht essen.
Ich schaffe das auch nicht immer und mache mir da auch keinen Druck. Wichtig ist aus meiner Erfahrung, solche Vorbereitungsroutinen fest zu verankern, sich daran zu gewöhnen und dann geht es mit der Zeit immer schneller und leichter. ? ?
Rezept für vegane Ramen mit gebratener Ananas und Miso-Karotten
Und jetzt viel Spaß mit dieser veganen Ramen Inspiration mit gebratener Ananas, mariniertem Kohlrabi, Pilzen und Miso-Karotten. Ich freue mich über Feedback in den Kommentaren und vielleicht hast Du ja auch einen Zeitspartipp? Dann her damit, ich bin gespannt zu erfahren, wie Du versuchst, schneller und gesündern zu kochen. ?
Veganes Ramen: Japanisches Nudelsuppe mit Miso-Karotten
Zutaten
Für die Brühe
- 2 Knoblauchzehen
- 1 daumengroßes Stück Ingwer
- 1 Zwiebel
- 1 TL neutrales Pflanzenöl (zum Braten)
- 1,5 Liter Gemüsebrühe
- 1 Handvoll getrocknete Steinpilze (ca. 7 g)
- 1 Handvoll getrocknete chinesische Baumpilze (Mu-Err) (ca. 10 g)
- 2 EL Soja- oder Tamarisauce
Für die Miso-Karotten
- 200 g Karotten
- ½ TL Zucker oder alternative Süße
- 1 TL Shiro Miso (helle Misopaste)
- 2 TL Soja- oder Tamarisauce
- 2 cm frisch geriebener Ingwer
- 2 TL neutrales Pflanzenöl (zum Braten)
- 1 EL Limettensaft
Für die übrige Einlage
- 1 kleiner Kohlrabi
- ½ Ananas
- 1 EL neutrales Pflanzenöl (zum Braten)
- 1 Bund Frühlingszwiebeln (nur die grünen Teile)
- 2 Handvoll frische Shiitakepilze
- ½ Bund Koriander
- 1-2 Handvoll frische Sprossen (z.B. Mungobohnensprossen, Erbsensprossen)
Außerdem
- 220 g Instant-Ramennudeln (4 getrocknete Quadrate)
- Salz | Zucker oder alternative Süße
- Sriracha Sauce oder Chiliflocken (optional)
Anleitung
Für die Brühe:
- Knoblauchzehen andrücken, Zwiebel schälen und in Scheiben schneiden, Ingwer in dünne Scheiben schneiden. Bio-Ingwer muss zuvor nicht geschält werden.
- 1 EL Öl in einem Topf erhitzen. Zwiebeln, Ingwer und Knoblauchzehen 2-3 Min. unter Rühren anschwitzen, bis die Zwiebeln Farbe bekommen. Die getrockneten Pilze zugeben und mit Brühe und Sojasauce ablöschen. Die Brühe zugedeckt 1 Std. köcheln lassen. (Alternativ für 30 Min. unter Druck im Schnellkochtopf kochen.) Die Brühe anschließend durch ein feines Sieb filtern und Zwiebeln, Ingwer, Knoblauch und Pilze entfernen.
- 30 Min. bevor die Brühe fertig ist, die Einlagen vorbereiten. Den Backofen auf 160° Umluft einstellen. Die Karotten schälen und leicht schräg in ca. 3 mm dicke Scheiben schneiden. Die übrigen Zutaten für die Miso-Karotten glattrühren und unter die Karotten mengen. Alles in eine feuerfeste Form füllen und 25 Min. im Backofen (Mitte) garen. Zwischendurch einmal umrühren.
Ramen-Einlage: Kohlrabi und Ananas
- Kohlrabi schälen und in 0,5 cm Würfel schneiden. Mit wenig Salz und Zucker (oder einer alternativen Süße) bestreuen, mischen und zugedeckt bis zum Servieren beiseitestellen. Die Ananas schälen und in ca. 1 cm dicke Scheiben schneiden. Die Scheiben halbieren und den Strunk halbkreisförmig herausschneiden. 1 EL Öl in einer Pfanne erhitzen und die Ananasscheiben bei mittlerer Hitze einige Minuten anbraten, bis die Scheiben am Rand karamellisieren und goldbraun werden.
Nudeln, Pilze, Frühlingszwiebeln und Koriander
- Die getrockneten Nudeln mit reichlich kochendem Wasser übergießen. Zugedeckt 3-4 Min. ziehen lassen. Während dessen die Stiele der Shiitakepilze entfernen und die Pilzhüte in sehr dünne Scheiben schneiden. Die grünen Teile der Frühlingszwiebeln in feine Ringe schneiden. Den Koriander grob hacken.
Servieren
- Die Nudeln durch ein Sieb abgießen und auf Schüsseln verteilen. Die Brühe erhitzen. Die unterschiedlichen Toppings (Miso-Karotten, Frühlingszwiebeln, rohe Shiitakepilze, Ananas) über die Nudeln geben und die heiße Brühe darüber gießen. Mit Koriander und Sprossen garnieren und sofort servieren. Wer mag gibt zum Schluss Chiliflocken oder -sauce auf die Nudelsuppe.
Super Idee, ich liebe Ramen, aber die Instant Packungen mag ich nicht mehr…
Vielen Dank fürs Teilen.