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Gemüse anbauen: Richtig gießen, Zeit und Wasser sparen

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Ihr Lieben, im Moment sieht das Wetter ja wieder ein bisschen besser aus, zumindest ist die große Hitze wohl – erst einmal – vorbei. Das war der trockenste Gartensommer, den ich bisher erlebt habe und da wurde das Thema „Richtig gießen“ sehr aktuell.

Ein Rückblick ins letzte Gartenjahr

In meinem Erfahrungsbericht vom meine ernte Acker aus dem letzten Jahr hatte ich ja unter anderem geschrieben, dass ich ungefähr 2-3 Mal in der Woche nach dem Acker geschaut habe. Das ist ein Durchschnittswert, weil natürlich auch mal Wochen dabei waren, wo es nicht so viel zu tun gab oder ich es einfach nicht öfter geschafft habe.

Der Vorsatz für dieses Jahr war trotzdem, noch seltener zum Acker zu fahren. Maximal zweimal die Woche, weil ich immer mit dem Auto fahre und deswegen natürlich die Fahrten so gering wie möglich halten möchte. Und Zeitgründe spielen da natürlich auch eine Rolle.

Jungpflanzen und Sämlinge richtig gießen

Der Vorsatz, nur einmal pro Woche nach dem Acker zu schauen, wurde dann erst einmal von der heftigen Dürre seit Anfang Mai durchkreuzt.

Gerade die jungen Gemüsepflänzchen und die Sämlinge brauchen viel Wasser und sollten nicht austrocknen. Darüber hinaus muss in den ersten beiden Monaten das Beikraut regelmäßiger entfernt werden, damit die jungen Pflanzen gut wachsen.

frisch gesäte Erbsen im Gemüsegarten

Also sind wir zwischen Mai und Juni dann doch zweimal pro Woche im Garten gewesen, was allerdings total schön war. Nach der Arbeit abends noch ganz bewusst Zeit draußen zu verbringen und die Abendsonne zu genießen – das ist unbezahlbar!

Ab Juli haben wir dann den Rhythmus noch einmal verändert und sind möglichst nur noch einmal pro Woche im Garten gewesen. Und das hat – trotz Dürre – wunderbar geklappt. Auch wenn ich anfangs jedes Mal ein bisschen Angst hatte, wie der Acker nach einer Woche Sonne wohl aussehen wird. Und nicht alle jungen Pflänzchen haben diesen Test überstanden. Aber die Verluste hielten sich dennoch in Grenzen.

Funktioniert hat das, weil wir die Tipps von meine ernte aus den Gartennewslettern 1:1 umgesetzt haben.

gemuesegarten im mai

der garten im juni

der garten im juli

 

Gemüse und Blumen richtig gießen – so hatte ich Erfolg

Drei Dinge sind beim richtigen Gießen wichtig: Hacken, das Gießen an sich und das Mulchen.

Hacken/Boden lockern

Die Erde aufzulockern ist der wichtigste Schritt vor dem Gießen. Ein gelockerter Boden kann das Wasser viel besser aufnehmen, der Unterschied ist extrem. Beim Hacken kannst Du bei bodennahen Beeten (im Hochbeet ist das nicht nötig) zusätzlich mit der Hacke oder einem Spaten eine Rille ziehen die verhindert, dass Gießwasser in die Wege zwischen den Gemüsereihen fließt.

junger kohlrabi

Gemüse intensiv gießen, dafür seltener

In diesem Jahr haben wir wenig, aber dafür jedes Mal sehr intensiv gegossen. Mein Mann hat mich in diesem Jahr darum immer begleitet, weil das Gießen allein für mich viel Zeit in Anspruch genommen hätte und wir uns zu zweit (macht sowieso mehr Spaß) die Wege aufteilen konnten – einer holt Wasser, der andere gießt. Wir haben dabei jedes Mal zwischen 30 und 40 Gießkannen bewegt – das ist ein richtig gutes Sportprogramm. 😉

kartoffeln im garten

Und natürlich ist das auch eine ganze Menge Wasser, die der Boden erst einmal aufnehmen muss. Darum haben wir zwei Gießdurchgänge gemacht. Zwischen den beiden Durchgängen hatte die Erde genügend Zeit, das Gießwasser aufzunehmen und es fließt deutlich weniger Wasser über die Gänge davon. Ebenfalls sehr hilfreich beim Gießen ist ein Brausekopf auf der Gießkanne, der ebenfalls dafür sorgt, dass der Boden das Wasser besser aufnimmt.

blumen im garten meine ernte garten berlin

Auch wichtig beim Gießen: Immer nah an der Pflanze bzw. Wurzel gießen (die meisten Pflanzen mögen Wasser von oben nicht) und wenn möglich nur die Gemüsereihen bewässern, nicht den Freiraum dazwischen. Denn da wächst dann meistens nur das Beikraut richtig gut.

salat im garten

Mulchen

Nun hast Du die Erde richtig gut gelockert, Beikraut entfernt, intensiv gegossen – Wie hält der Effekt eine ganze Woche? Durch Mulchen! Das bedeutet, dass die Erde mit einer dicken Schicht organischem Material bedeckt wird. Das Mulchmaterial wird dazu nach dem Lockern und Wässern des Bodens auf die Erde gelegt. Am besten erst einmal direkt um die Pflanzen herum, wer mehr Material hat, kann natürlich auch das gesamte Beet bedecken.

Wir haben mit den besonders wasserbedürftigen Pflanzen (v.a. Jungpflanzen) und solchen, die eine längere Kulturdauer haben (z.B. Mangold, Rote Bete) angefangen und uns dann durchs Beet gearbeitet.

Die Mulchdecke kann aus dem vorher entfernten Beikraut und anderen entfernten Pflanzenteilen bestehen (z.B. Gemüseteile, die du nicht mit nach Hause nehmen wirst), es gibt aber auch andere Möglichkeiten: Wir hatten in diesem Jahr zum Beispiel sehr viel Baumschnitt aus dem eigenen Garten, den wir gehäckselt und dann als Mulch auf dem Acker verteilt haben.

mulchschicht auf dem Acker

Mulchen funktioniert natürlich erst, sobald die ersten Pflänzchen groß genug sind, also noch nicht bei frisch gesäten Reihen. Sobald das Gemüse eine gewisse Größe erreicht hat, ist diese Methode sehr nachhaltig und spart jede Menge Arbeit und Wasser. Die Schutzschicht aus Mulchmaterial sorgt einerseits dafür, dass viel weniger Wasser aus dem Boden verdunsten kann und andererseits wächst das Beikraut auch deutlich langsamer.

Sobald die Mulchdecke auf dem Beet ausgelegt ist, sollte vorsichtiger gehackt werden, damit sie nicht wieder komplett unter der Erde verschwindet. Alternativ vor dem Hacken beiseiteschieben. Außerdem fällt im Laufe der Gartensaison immer genug Beikraut an, dass die Mulchdecke komplettiert.

der gemuesegarten im hochsommer

Wichtig, wenn Du das entfernte Beikraut als Mulch verwendest: Lasse die Kräuter am besten erst einmal zwischen den Reihen liegen, damit sie verdörren und zerkleinere ggf. größere Pflanzenteile. Beikraut, dass bereits Samenstände ausgebildet hat, besser nicht zum Mulchen verwenden sondern auf den Kompost bringen.

Dann wird erst gegossen und danach kannst Du die entfernten Beikräuter in die Reihen legen. Legst Du frisch entfernte Kräuter auf die Reihen und gießt erst dann, gelangt einerseits nicht so viel Wasser an die Gemüsewurzeln und andererseits besteht das Risiko, dass die Kräuter im Beet wieder anwachsen.

ringelblumen im garten

Wenn Du diese drei Dinge in deinem Gartenstück umsetzt, wirst du viel Zeit und Wasser sparen und dein Gemüse regelrecht dazu „erziehen“ seine Wurzeln tiefer in das Erdreich wachsen zu lassen. Das gilt sogar für vermeintlich „empfindliches“ Gemüse wie Tomaten, die auf dem Acker mit dieser Methode wunderbar wachsen!

Mehr Tipps zum Gießen, Hacken, Mulchen und ein ganzes Garten ABC findest Du auch bei meine ernte.