Die vegane Jeden-Tag-Küche ist da: Ein Einblick in mein neues Kochbuch

Mein neues Kochbuch ist da: Die „Vegane Jeden-Tag-Küche“! Ich freue mich unglaublich darüber und habe in der letzten Zeit viel an mein erstes Kochbuch „La Veganista“ gedacht, das 2013 erschien. Acht Jahre ist das her.


Vegan im Jahr 2013 – Was für ein Hype!

Damals nahm die vegane Bewegung gerade so richtig Schwung auf. Ich war Anfang 30, lebte in Berlin und war in meiner eigenen kleinen Bubble schon im gefühlten Vegan-Himmel. Es war natürlich kein Vergleich zu jetzt, wo es wirklich überall veganes Essen gibt, aber das wusste ich ja damals noch nicht. 2013 war ein „Vegan-Hype-Jahr“. Dabei geholfen hat sicher, dass gefühlt jedes Viertel gerade einen Bioladen verpasst bekam. Es gab sogar vegane Supermärkte!

Eine richtige Aufbruchsstimmung war das, in der viele VeganerInnen davon träumten, dass man vielleicht irgendwann mal nicht mehr als „außerirdisch“ wahrgenommen wird. Heute gibt es veganes Hackfleisch und pflanzlichen Scheibenkäse im Discounter als wäre es das Normalste der Welt. 2013 fühlt sich plötzlich Lichtjahre entfernt an!

Ich finde es gut, dass man mittlerweile überall an vegane Alternativen kommt. Es macht das Hineinschnuppern und natürlich auch den Umstieg auf vegan so viel leichter. Trotzdem sind in meinem neuen Buch keine Fleischalternativen wie Sojahack, Tofu oder Seitan zu finden. Dafür gibt es mehrere Gründe.

Aus dem Winterkapitel: Gebratener Chicoree auf Röstgemüse-Stampf mit Pesto und Kokosbacon

Ein veganes Kochbuch ohne Tofu und Seitan? Meine 3 Gründe

Grund Nummer Eins ist, dass ich in den letzten Jahren dazu übergegangen bin, meine Alltagsküche auf ein Fundament von Grundprodukten zu stellen, die ich überall, zu jedem Zeitpunkt ganz zuverlässig kaufen kann: Hülsenfrüchte, Getreide, Reis, Pseudogetreide, Nüsse, Saaten und natürlich Obst und Gemüse bekomme ich überall, unabhängig von veganen Trends!

Nussige Dampfnudeln mit Zwetschgen-Apfel-Kompott

Zugleich sind diese Produkte günstig, gesund und gut im Vorratsschrank zu lagern. Das ist auch deswegen ganz praktisch, weil in einem veganen Kühlschrank viel mehr Platz für Obst und Gemüse reserviert und jeder Raumgewinn sehr willkommen ist!

vegane Pho
Schnelle vegane Pho mit vorbereiteter Brühe | Foto: Vivi D’Angelo

Nicht zu vergessen funktioniert mit diesen Grundprodukten Herzhaftes genauso gut. Es braucht kein veganes Hack um richtig lecker zu kochen. Was nicht ausschließt, dass ich solche Produkte dennoch ab und an verwende. Aber meine Kochroutine fußt eben nicht darauf und so bin ich unabhängiger vom Angebot. Linsen gibt’s eben überall und wird’s immer und überall geben.

Die Angst vor Tofu – Ein Argument gegen vegan?

Ein weiterer Grund für den Verzicht auf Tofu ist die Tatsache, dass gerade der ja oft etwas „angstbehaftet“ ist. Ich glaube es liegt an dem neutralen Grundgeschmack und ja, auch an der Konsistenz. In den letzten Jahren habe ich so viele Kochkurse gegeben, Kochshows und –seminare veranstaltet und dabei viele Veganneulinge oder –interessierte getroffen. Im Gespräch hatte ich oft das Gefühl, dass nicht wenige Menschen Tofu und Co. doch sehr abschreckt. Einige hält es vielleicht sogar davon ab, veganer Ernährung mal eine richtige Chance zu geben.

Meine Hoffnung ist, dass der Fokus auf die Grundprodukte pflanzlicher Küche meine Rezepte besonders leicht zugänglich macht und die Schwelle zum Ausprobieren senkt.

Der Serviceteil: Von Ernährungspyramiden & Saisonkalendern

Wie auch meine anderen Bücher hat die „Vegane Jeden-Tag-Küche“ einen Serviceteil, der den über 80 Rezepten vorangestellt ist. Es geht in diesem Teil viel um Nährstoffe. Auch eine vegane Ernährungspyramide ist da finden. Das kommt nicht von ungefähr! In den letzten Jahren hat mich die Frage umgetrieben, wie man aus einer rein pflanzlichen Ernährung das Optimum für die Gesundheit herausholen kann, nicht nur für den Geschmack. Die Ausbildung zur veganen Ernährungsberaterin hat mir da viel Input geliefert.

Schnelle Ofennudeln vegan
Schnelle Ofennudeln mit Zucchini & Tomaten | Foto: Vivi D’Angelo

Meine Rezepte sollen schmecken und so gesund wie möglich sein. Darum fand ich es sehr wichtig, die Pyramide mit in das Buch aufzunehmen. Ebenso wie den Saisonkalender.

Die „Vegane Jeden-Tag-Küche“ ist nämlich in die vier Jahreszeiten unterteilt. Das fanden wir besonders sinnvoll, wenn nicht sogar gar nicht anders machbar. Wo der Fokus so sehr auf Obst und Gemüse liegt…

Haushaltszucker: Ja oder nein?

Apropos gesunde Ernährung: Von einer Sache habe ich mich in den letzten Jahren verabschiedet, nämlich alles immer nur aus Vollkornmehl und ohne Haushaltszucker zuzubereiten. Zumindest was Süßes angeht.

Ich war da jahrelang innerlich zerrissen: Natürlich ist es super, wenn Süßes auch noch gesund ist. Aber wenn ein Kuchen wie zum Beispiel die Schneewittchentorte, nach einem Rezept meiner Oma, geschmacklich um Längen besser mit Auszugsmehl und Haushaltszucker schmeckt, lasse ich mir diese Torte ohne schlechtes Gewissen schmecken. Es gibt ja schließlich nicht jeden Tag Kuchen!

In Hauptgerichten und Herzhaftem verwende ich gern Flüssigsüße wie Ahorn- oder Zuckerrübensirup, Apfel- oder Agavendicksaft. Ich mache das immer nach Gusto, habe aber in den Zutatenlisten der Rezepte der Übersicht halber nur den Zucker angegeben.

Sandwich mit Kichererbsensalat
Sandwich mit Kichererben-Rauch-Creme, Sprossen und mariniertem Kohlrabi | Foto: Vivi D’Angelo

4 x meine Welt: Bilder aus meinem neuen (Land-)Leben

In jedem Kapitel gibt es neben den Rezepten eine Doppelseite mit vielen Bildern. Dafür war ich mit der wunderbaren Vivi D’Angelo, die auch die Rezepte fotografiert hat, unterwegs in meiner neuen Heimat, der Märkischen Schweiz.

Wir haben auch den Lebenshof „Lasst die Tiere leben e.V.“ in Hermersdorf besucht. Das ist ein Projekt, das mir ganz besonders am Herzen liegt. Im bin Mitglied im Verein und mache nur allzu gern Werbung für die wundervollen Menschen dort, die sich vor Ort um unsere Mitlebewesen kümmern. Alle Bewohner des Hofes dürfen dort leben, ohne einen Zweck erfüllen zu müssen. Teilweise haben sie schwere Schicksale erlebt, kommen aus der Massentierhaltung oder wurden für Laborexperimente missbraucht.

Kuscheln mit Schafen – ein wundervolles Erlebnis Foto: Vivi D’Angelo

Immer wenn ich dort bin, weiß ich, wofür ich das alles tue. Warum ich vegan lebe und mich für die vegane Ernährung stark mache. Die Schweine, Kühe, Schafe, Katzen, Hunde, Hühner, Enten, Gänse, Kaninchen, Pferde und Ziegen brauchen übrigens die Unterstützung von Patinnen und Paten. Also schaut doch mal auf der Seite des Hofes vorbei und adoptiert virtuell ein Tier vom Hof. Sobald es wieder möglich ist, wird es dort auch Besuchstage geben.

Für die Sommer- und Herbstbilder waren Vivi und ich im Garten von lieben Freunden, weil mein eigener da noch nicht herzeigbar war. Gar nicht so einfach, Garten und Baby miteinander zu verbinden. Danke also an Judith und Birk, dass ich euren wunderschönen Garten kapern durfte. Die Winter- und Frühlingsbilder sind bei mir zu Hause und im Lokal entstanden. Letzteres ein wunderschönes, kleines Familiencafé und mein liebster Ort für einen guten Café und ein Stück veganen Kuchen.

Soviel zum Hintergrund des Buches. Jetzt entlasse ich mein „Baby“ in die Welt – auch beim achten Kochbuch ist das ein komischer Moment. So eine Mischung aus Freude, Aufgeregtheit und Spannung… Ich hoffe einfach dass, dieses Buch dir neue Inspiration in deine Kochroutine bringt, dass dir die Rezepte zusagen, du sie nicht nur als gegeben, sondern auch als Startpunkt ansiehst, um zu experimentieren. Und vor allem hoffe ich, dass es schmeckt!  

Die vegane Jeden-Tag-Küche erscheint im GU Verlag
Rezepte: Nicole Just | Fotos: Vivi D’Angelo



Die vegane Jeden-Tag-Küche ist da: Ein Einblick in mein neues Kochbuch

Ein Gedanke zu „Die vegane Jeden-Tag-Küche ist da: Ein Einblick in mein neues Kochbuch

  1. Liebe Ulrike,

    oh danke für den Hinweis!! Das gebe ich direkt an den Verlag weiter. Eigentlich kommt das Öl in den Teig, ist aber auch nicht unbedingt nötig. :) Freut mich, dass es trotzdem lecker geworden ist.

Kommentare sind geschlossen.

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