
Mit diesem Rezept für veganen Käsekuchen habe ich schon viele liebe Menschen davon überzeugt, dass „vegan“ eben doch nicht immer „Verzicht“ bedeutet und dass auch „der Geschmack von früher“ durchaus seinen Platz im Veganerherzchen hat.
Schon als Kind habe ich Käsekuchen geliebt, jede Dame unserer Familie hat ein eigenes „Signature-Rezept“.Der Käsekuchen meiner Oma zum Beispiel wird mit Streuseln belegt und sehr lange gebacken, was den Teig sehr würzig und die Füllung sehr dicht, saftig und vollmundig macht. Meine Mutter ist die Spezialistin für Käsekuchen mit Baiserhaube:
Ein sehr dünner Boden mit einer massiven und irgendwie doch locker und leicht schmeckenden Creme. Und ich trage das Grundrezept und die Liebe zu Käsekuchen jetzt eben vegan weiter. Traditionen sind doch etwas schönes, oder?! ;)
Käsekuchen mit Tofu? Keine Angst, das schmeckt!
Die meisten Tofusorten schmecken alle ziemlich gleich neutral bzw. nach nichts. Aber einige sind schon eher sojalastig und schmecken leicht hervor.
Der „ideale“ Tofu für dieses Rezept ist daher der, der Dir persönlich am besten schmeckt, wobei „am besten“ heißt, dass Du keine bitteren Nuancen oder andere störende Aromen herausschmeckts. Naturtofu an sich schmeckt ja ansonsten nach „nichts“. Ein Vorteil, denn so kann man ihn süß und herzhaft einsetzen.
Falls Du so überhaupt gar nichts mit Tofu anfangen kannst: Es gibt seit einiger Zeit veganen Quark auf Sojabasis im Supermarkt zu kaufen. Der heißt „Alpro Go on“ (hier z.B. bei Rewe anschauen*) Der Quark ist eine gute, aber nicht ganz preiswerte Alternative zu Tofu.
Ich habe den Käsekuchen schon mehrmals mit veganen Quark gebacken und fand das Ergebnis gut. Trotzdem ist Tofu in diesem Rezept mein Favorit. Die Konsistenz nach dem Backen ist fluffiger und nicht ganz so kompakt.Probiere es also unbedingt aus, selbst wenn Du bisher mit Tofu noch nichts zu tun hattest. Es lohnt sich, ist preiswert und schmeckt nicht hervor.
Ich verwende auch nicht „aus Versehen“ zwei verschiedene Tofusorten – nämlich den puddingähnlichen Seiden- und den festen Naturtofu – sondern habe festgestellt, dass die Füllung am besten mit beiden Sorten gelingt. Allerdings ist das nur dann perfekt, wenn die Masse vor dem Backen wirklich fein püriert wird.
Falls Du einen Pürierstab mit niedriger Wattzahl besitzt, muss improvisiert werden!
Aber keine Angst, auch das bekommen wir hin: Du kannst die Füllung nach dem Pürieren durch ein feines Sieb passieren und so alle vorhandenen Klümpchen entfernen.
Und wenn alle Stricke reißen und du gerade gar nichts hast, das einem Mixer, Pürierstab oder Passiersieb auch nur im entferntesten ähnelt, verwendest Du einfach den oben beschriebenen veganen Quark. Hier zeige ich Dir außerdem verschiedene Methoden, wie Du pflanzlichen Quark selbst machen kannst.
Für dieses vegane Käsekuchen Rezept ist vor allem die zweite Möglichkeit im Beitrag interessant: Quark aus Sojajoghurt herzustellen. Wie Du siehst: Viele Wege führen zum Käsekuchen-Glück. Wir sind da ja flexibel, wenn es um Kuchen geht. ;)

Veganer Käsekuchen (Rezept für 1 Springform ø 26 cm)
Zutaten
Für den Boden
- 260 g Weizenmehl Type 405 oder 550
- 120 g Zucker
- 1 Prise Salz
- 2 Msp gemahlene Bourbon-Vanille
- 2 gestr. TL Backpulver
- 160 g kalte Margarine z.B. Sojola + ein wenig mehr für die Form
Für die Füllung
- 800 g Seidentofu Bioladen oder online
- 2 Bio-Zitronen Schale und Saft
- 400 g Naturtofu
- 160 g Zucker
- 240 g Margarine geschmolzen
- 80 g Speisestärke z.B. Weizen- oder Maisstärke
- 1 TL gemahlene Bourbon-Vanille
- 2 Handvoll Beeren optional, zum Einbacken oder zur Deko
- 1 Springform ø 24-26 cm
Anleitung
Für den Boden:
- Die trockenen Zutaten (Mehl, Zucker, Salz, Vanille, Backpulver) in einer Schüssel mischen. Die kalte Margarine in Flocken hinzugeben. Alles mit den Händen, dem Stiel eines Holzlöffels (mein Favorit) oder den Knethaken des Handrührgeräts rasch zu einem bröseligen Teig mischen. Eine Springform fetten und den Teig hineindrücken, dabei einen ca. 4 cm hohen Rand formen. Zugedeckt für 1 Std. in den Kühlschrank stellen.
- 40 Min. vor Ablauf der Kühlzeit: Den Seidentofu in ein mit Küchenkrepp ausgelegtes Sieb geben und 10 Min. abtropfen lassen.
- In der Zwischenzeit den Backofen vorheizen: Umluft 160°C; Ober-/Unterhitze 180°C. Die Margarine in einem Topf bei niedriger Temperatur schmelzen. Alternativ in ein feuerfestes Förmchen geben und solange in den Backofen stellen, bis ungefähr die Hälfte der Margarine geschmolzen ist. Dann herausnehmen, umrühren und beiseitestellen.
- Die Zitronen heiß abwaschen, trocknen und die Schale mit einem Zestenschneider oder einer feinen Reibe abreiben. Den Saft der Zitronen auspressen.Den Naturtofu trockentupfen und grob zerbröseln.
Füllung herstellen:
- Zitronensaft- und Abrieb mit Seidentofu, geschmolzener Margarine, Naturtofu, Zucker, Stärke und Vanillepulver in einen Standmixer oder eine Küchenmaschine mit Messereinsatz geben und sehr fein pürieren. Die Masse sollte nach dem Pürieren fein wie ein Pudding sein. Schafft der Mixer oder Pürierstab das nicht, muss die Creme zusätzlich durch ein feines Sieb passiert werden, damit wirklich keine Tofustückchen mehr auf der Zunge zu spüren sind.
- Zuletzt die Springform samt Teig aus dem Kühlschrank nehmen: Für Käsekuchen ohne Früchte die Füllung auf den Boden gießen und den Kuchen 60-80 Min. (mittlere Schiene) backen, bis bei der Stäbchenprobe in der Mitte nur noch ganz wenig von der Füllung am Stäbchen haftet. Den Backofen nach Ende der Backzeit halb öffnen und den Käsekuchen langsam abkühlen lassen.
- Käsekuchen mit eingebackenen Früchten: 1/3 der Füllung in den Boden gießen, die Früchte darüber verteilen und die restliche Füllung in die Form gießen. Den Kuchen wie oben beschrieben backen.
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