Nicole Just | La Veganista

Vegane Rezepte für die ganze Familie

Erfahrungsbericht: Mein Jahr mit Meine Ernte in Berlin (Anzeige)

Das Gartenjahr neigt sich dem Ende entgegen und damit auch mein erstes Jahr mit „meine ernte“ in Berlin-Wartenberg. Ich schreibe ganz bewusst „erstes Jahr“, denn 2018 geht’s weiter!

Was ist „meine ernte“, wie funktioniert es?

Das Team von meine ernte stellt seit einigen Jahren in ganz Deutschland – und zwar in der Nähe von bzw. in größeren Städten – Flächen zur Verfügung, auf denen man Gärtnern kann. Bestimmt auch in Deiner Nähe! Nachschauen kannst Du das hier.

Dazu wird eine Ackerfläche in Parzellen aufgeteilt, die man mieten kann. Die Teilstücke sind mit vielen unterschiedlichen Gemüsesorten und Blumen vorbepflanzt, außerdem gibt es eine ausreichende Fläche für eigene Ideen.

meine ernte 2017 in berlin

Welche Erfahrungen werden vorausgesetzt?

Gar keine. Das hat mich besonders fasziniert. Um bei „meine ernte“ mitzumachen braucht man nur Eines: Lust auf Gärtnern und auf frisches Gemüse vom eigenen Acker. Das Team nimmt seine Gärtner an die Hand und hilft mit vielen, gut aufbereiteten Materialien (Unkrautübersicht, Videoanleitungen, Gartennewsletter, FAQ auf der Website etc.) vor dem Start und während der gesamten Gartensaison. Man fühlt sich nie allein und vor Ort gibt es auch immer Ansprechpartner oder die Mitgärtner, mit denen man sich austauschen kann. Man kommt bei so einem gemeinsamen Hobby tatsächlich auch sehr schnell ins Gespräch und ehe man sich versieht, hat man wieder neue Tipps oder sogar Saatgut vom Gartennachbarn, das man direkt testen kann.

Wichtigste Infoquelle: Der Gartennewsletter

In regelmäßigen Abständen kommt ein Gartennewsletter ins E-Mail-Postfach, der allgemeine Infos, Videos oder Anleitungen enthält, die gerade zur Gartensaison passen. Für mich war dieser Newsletter die wichtigste Informationsquelle, denn viele der Infos darin sind genau auf den Standort zugeschnitten, an dem gegärtnert wird. So wird man beispielsweise darüber informiert, ob gerade gegossen werden muss oder  das letzte Unwetter (davon hatten wir in diesem Jahr einige) Schäden in den Gärten angerichtet hat.

Wie oft muss man Gießen?

Vor Beginn der Saison war eine der interessantesten Fragen für mich, wie oft man wohl auf so einem Acker gießen muss. Ich habe zuvor im eigenen Garten in selbstgebauten Hochbeeten Gemüse angebaut und musste das Gießen daher nicht „vorausplanen“. Man geht halt raus, schaut ob die Erde feucht ist und gießt, oder eben nicht. Dauer: 5 Minuten.

Zum Acker brauchen die meistens Gärtner ja doch ein bisschen länger. Meine Frage wurde dann aber gleich zu Beginn der Saison beantwortet und ich habe per Foto-Tutorial im Gartennewsletter gelernt, wie man feststellen kann, ob genug Feuchtigkeit im Boden ist. Problem gelöst. Gegossen habe ich in meiner Parzelle in dieser Saison bisher insgesamt viermal und das betraf vor allem einzelne Jungpflanzen. Man muss also nicht die gesamte Ackerfläche gießen, sondern oft nur punktuell wenn die gesetzten Jungpflanzen wachsen oder man gerade etwas Neues angepflanzt hat. Den Rest erledigt die Natur.

Wie ist der meine ernte Acker zu erreichen?

Der Garten in Berlin Wartenberg ist, aus der City kommend, mit öffentlichen Verkehrsmitteln (S-Bahn) und einem kleinen Spaziergang bzw. einer Busfahrt zu erreichen. Ich komme aus Richtung Brandenburg. Hier gibt es nur eine traurige Dorf-Busanbindung. Das liegt aber eher an meiner Wohnlage, nicht an meine ernte. ;) Der Punkt brachte mich vorher trotzdem ins Grübeln: Biogemüse anbauen und gleichzeitig mehrere Male pro Woche mit dem Auto zum Gemüse fahren… – hm, geht irgendwie gar nicht. Mein Ziel: Maximal zwei Fahrten pro Woche. Und das habe ich geschafft und teilweise sogar unterboten. Mehr dazu in den gesammelten Erkenntnissen weiter unten.

Wie viel Zeit muss man investieren?

In den ersten zwei Monaten der Saison, von Mai bis Juli, sollte man ca. 2-3 Stunden/Woche einplanen. Die Aufgaben in dieser Zeit: Beikräuter entfernen, Boden lockern und eventuell die Jungpflanzen gießen. In der ersten Zeit kann man auch die noch leeren Flächen bestücken. Zum Beispiel mit Blumen, diversen zusätzliche Gemüsesorten und Kräutern. Ich habe in meine Freestyle-Fläche Gurken, Kräuter, Tomaten und Paprika gepflanzt.

Zwischen Juli und September reicht 1 Std. pro Woche aus. In dieser Zeit geht es dann in erster Linie ums Ernten, Nachsäen und – ganz wichtig – Boden lockern. Wer zu Beginn der Saison die Beikräuter ordentlich entfernt hat, muss jetzt gar nicht mehr viel zupfen.

Wenn Du mehr Zeit hast, kannst Du Dir aber jederzeit ein paar Getränke, einen Sonnenschirm und einen Snack mitnehmen und den gesamten Tag in deinem Garten verbringen. Der ist ja nicht nur zum Arbeiten da, sondern auch zum Erholen. Wer etwas mehr Ruhe schätzt, sollte übrigens unter der Woche in den Garten fahren. Am Wochenende zu Stoßzeiten am Nachmittag ist es etwas belebter, dafür trifft man natürlich mehr Leute zum Schnacken. ;)

Beikraut oder Jungpflanze – Was ist was?

Wie die Beikräuter aussehen und heißen, erfährt man im Gartennewsletter und zusätzlich gab es eine bebilderte Liste direkt im Garten. Besonders zu Beginn ist dieses Wissen wichtig, damit nicht aus Versehen die Sämlinge herausgezupft werden.

Muss ich eigene Gartengeräte mitbringen?

Nein, nicht nötig. Im Garten gibt es einen schnuckligen Bauwagen, in dem man sich bei Regen aufhalten kann und der auch die Gartengeräte, Gießkannen und was man sonst noch so braucht beherbergt.

Grundausstattung zum Gärtnern

Was Du dir vor Beginn der Saison in jedem Fall zulegen kannst, ist ein kleines Mini-Gartenset, bestehend aus einem Gartenmesser, Gartenhandschuhen und Gummistiefeln. Oooooh die Gummistiefel, die sind wirklich wichtig! Wer sich nur in der Stadt und auf Beton bewegt, hat ja schnell mal vergessen, wie schön so ein Ackerboden bei Regen aufweichen kann.

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Zusätzlich zu dieser Grundausstattung hatte ich in der ersten Zeit noch dieses Gerät dabei, die „Jätefaust„:

Damit kommt man ganz dicht an die Gemüsereihen und kann Unkraut sehr effektiv entfernen. Wenn die Sämlinge noch sehr klein sind, ist das praktischer und genauer als eine große Hacke. Das kann man online auch direkt bei meine ernte bestellen.

Und nicht zu vergessen: Du brauchst einen Sonnenhut, vor allem wenn Du tagsüber gärtnerst.

Was ich gelernt habe / Was mir aufgefallen ist und was toll war!

  • Wenn man zu Beginn der Saison die eigene Fläche sehr gründlich von Beikräutern befreit, hat man im Laufe der Saison deutlich weniger zu tun und definitiv die höheren Erträge.
  • Besonders am Anfang, wenn die Pflanzen noch nicht zu sehen sind, kann man schnell vergessen, wo was wächst. Darum den Anbauplan (den schickt meine ernte zu) beim ersten Besuch mitnehmen und die Reihen markieren. Ich habe das mit Tonscherben gemacht, die ich mit einer ungiftigen Farbe auf Wasserbasis grundiert und dann beschriftet habe.
  • Man gießt auf so einem Acker viiiiel seltener, als ich angenommen hatte. In der letzten Saison habe ich genau viermal Gießen müssen, teilweise nicht einmal die ganze Fläche, sondern nur Jungpflanzen und frisch eingesetzte Pflanzen.
  • Umso wichtiger ist das Auflockern des Bodens. Regelmäßiges Hacken kann das Gießen ersetzen. Ich bin zu diesem Zweck wenn möglich nach Regentagen rausgefahren, ein staubtrockener Ackerboden hackt sich nämlich wie Beton. ?
  • Meine Ackerfläche war die kleine, für 2-3 Personen (die große Fläche ist für ca. 4-6 Personen). Wer kann, sollte sich die Ernte und auch die Arbeit teilen. Das kann man mit Freunden machen, als Paar oder als kleine Familie. Die Arbeit an sich schafft man zwar auch allein, die Ernte allerdings nicht. :)
  • Ab Ende Mai bis mindestens September muss man weder Salate, noch Gemüse oder Kräuter einkaufen und kann sogar noch etwas verschenken und/oder Vorräte anlegen. Wer  abgeerntete Flächen noch einmal neu bestückt, zieht die Ernte bis in den Oktober, ggf. sogar November.
  • In diesem Jahr ging es Mitte Mai, also nur 2 Wochen nach Saisonstart, direkt mit den ersten Salaten, Spinat (hier ein Rezept für indische Spinatkartoffeln) und Radieschen los. Danach folgten Zucchini, Gurken, Buschbohnen, Ackerbohnen, Zuckerschoten, Tomaten, Kräuter ohne Ende und es ging weiter mit den Wurzelgemüsesorten, Paprika, Zwiebeln, Kürbissen, Kartoffeln und Grünkohl. Es ist gut, vor einer Erntesaisson im Kühlschrank Platz zu machen. Ich habe die Ernte meistens direkt geputzt und weiterverarbeitet bzw. konserviert. Die Zeit immer mit einzuplanen ist wichtig.
  • Gemüse zu ernten ist das Eine, es zu waschen das andere. Mein Tipp, falls Du eine kleine Küche hast: Versuche schon auf dem Feld so viel Erde wie möglich vom Gemüse zu entfernen (z.B. mit einer Gemüsebürste) und das Gemüse ein wenig vorzuputzen. Dafür brauchst Du das Gartenmesser, um Wurzeln und ggf. Blätter zu entfernen. Die Abschnitte kann man direkt zum Mulchen der Beete verwenden.
  • Tomaten kann man auf dem Acker nur dann mit hohen Erträgen anbauen, wenn man in der ersten Zeit oft hinfahren kann. Mit dem Ausgeizen bin ich nämlich bei 1-2 Besuchen pro Woche nicht mehr hinterhergekommen, gerade bei kleineren Sorten wie Johannisbeertomaten ist das ein Problem. Tomaten werde ich also weiterhin im Hochbeet bzw. Topf in meinem eigenen Garten bzw. auf der Terrasse anbauen. Gewachsen sind sie auf dem Acker aber – wie alles andere auch – wie wild. Es ist wirklich unglaublich, wie gut das alles funktioniert hat und wie reich die Ernte war.
  • Düngen ist auf der Fläche nur mit natürlichem, organischen Dünger erlaubt. Ich habe ehrlich gesagt wenig gedüngt. Nur mit Wurmhumus, selbstgemachter Kräuterbrühe aus Brennnessel und Ackerschachtelhalm, Kaffeesatz und den Gemüseabschnitten, die beim Gemüseputzen auf dem Acker angefallen sind. Was das gebracht hat, sieht man ja an den Erntebildern oben. :)
  • Urlaubsvertretung: Ich war im August verhindert und konnte nicht selbst in meinen Garten fahren. In dieser Zeit findet man aber sehr schnell jemanden, der sich um den Garten kümmert, denn man muss eigentlich nur noch Ernten ;) Wer in den Urlaub fährt, kann also Freunde/Familie bitten, ein- bis zweimal in der Woche nach dem Rechten zu schauen, ggf. den Boden zu lockern und – als Entschädigung – zu Ernten. Außerdem kannst Du die Mitgärtner fragen, persönlich oder per Whatsapp-Gruppe. Mein Tipp: Unbedingt die Veranstaltung zur Saisoneröffnung besuchen. Da lernst Du das betreuende Team und Deine Mitgärtner kennen.
  • Kleines „Gartenpaket“ im Auto: Zu Beginn der Saison habe ich gemerkt, dass man Gartenbesuche nicht wirklich planen oder in festgelegten Rhythmen ablaufen lassen kann. Da ist ja auch noch etwas, das heißt Wetter und das war – zumindest 2017 – hier in Berlin sehr „interessant“. Also habe ich mir eine kleine Gartenausrüstung ins Auto gelegt: Gummistiefel, 1 Behälter für die Ernte mit einigen Küchengummis für die Kräuter und Salate, Gartenmesser, Handschuhe und kleiner Eimer für Unkraut und nasse Gummistiefel. So war ich immer für spontane Besuche präpariert und konnte die Anfahrt zum Garten oft mit anderen Wegen verbinden oder gutes Wetter spontan ausnutzen, ohne extra nach Hause zu fahren um die Ausrüstung zu holen.

Und ein letzter Tipp: Wenn Du Lust bekommen hast, im nächsten Jahr Dein eigenes Biogemüse zu ernten, ist jetzt die richtige Gelegenheit. Die Gärten für die nächste Saison stehen ab sofort zur Buchung offen. Ich werde im nächsten Jahr wieder in Berlin Wartenberg anzutreffen sein. Vielleicht sehen wir uns dort beim Gärtnern? :)

Hier geht’s zu allen Infos, Preisen und Standorten.

meine ernte garten

 

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