Veganes Freitagsmemo: Veganer Aktienindex, Zeitspartipp für Vorräte und vegane Kinderernährung

Herzlich Willkommen zum veganen Freitagsmemo Nummer zwei. Ein- bis zweimal im Monat findest Du hier vegane Neuigkeiten und Produkte, die meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen haben und die auch für Dich interessant sein könnten. Dazu gibt es immer einen Kochtipp für die Saison.

Heute geht es um veganes Investieren, zwei hochspannende Studien zur veganen Ernährung und deren Auswirkungen und meine Koch- und Organisationstipps für Deine Sommervorräte.

Bisherige Ausgaben meines Freitagsmemos: Das erste Freitagsmemo findest Du hier. (Inhalt: Chia vs. Leinsaat, B12 aus Chlorella, veganes Hack und der Kochtipp für Frühlingsgemüse)

Und los geht es in dieser Woche mit Finanzen. Ja, ein trockenes Thema, allerdings nur auf den ersten Blick. :)

Nachhaltig investieren: Veganer Aktienindex

In den USA ist Anfang Juni ein veganer Aktienindex aufgelegt worden, der Investoren erstmals die Möglichkeit bieten soll, nachhaltig, ethisch verantwortungsvoll und tierleidfrei zu investieren.

Aktienindex, Urheber: Phongphan Supphakank/Fotolia

Der Index funktioniert so: Unternehmen, die an Tieren testen, für die Produktion ihrer Waren fossile Brennstoffe verwenden, im Waffen- und Munitionssektor tätig sind/investieren, Menschenrechte missachten und/oder andere nicht nachhaltige Verfahren anwenden, werden aus diesem Index ausgeschlossen.

So macht es der vegane Index leichter, die Entwicklung nachhaltiger Unternehmensstrategien bzw. die gesamte Wirtschaftskraft in Bezug auf „vegan und nachhaltig“ einzuschätzen und in die richtigen Unternehmungen zu investieren. Im Moment ist es für Privatanleger noch nicht möglich, basierend auf diesem Index Produkte wie beispielsweise ETFs zu kaufen.

Das sollte allerdings nur noch eine Frage der Zeit sein. Für Unternehmen wäre ein starker veganer Index eine wichtige Motivation, ihre Verfahren auf die Kriterien Nachhaltigkeit, Tier- und Umweltschutz zu prüfen und ggf. umzustellen, um am Index zu partizipieren. Geld regiert die Welt? Stimmt, aber das geht nun auch nachhaltig. :)

Mehr Infos zum Index: https://www.beyondfundadvisors.com/our-indices/index/
Ein Indexprofil gibt es hier:: https://www.beyondfundadvisors.com/wp-content/uploads/2018/05/US-Vegan-Climate-Index-Factsheet-1.pdf

Interview mit einer der Gründerinnen: https://vegconomist.de/interviews/interview-beyond-impact/

Ergebnisse der Vechi Studie vegan/vegetarische Kleinkinder

Wer vegan/vegetarisch mit Kindern lebt, wird im letzten Jahr vielleicht auf einen Aufruf zur Teilnahme an einer Ernähgrungsstudie gestoßen sein. Damals wurden Familien mit veganen/vegetarischen Kleinkindern gesucht.

Die ersten, vorläufigen Studienergebnisse sind nun veröffentlicht worden. Schon jetzt lässt sich aus den Ergebnissen der Studie herleiten, dass vegane Kinderernährung auch im Kleinkindalter gut funktionieren kann.

Einige Medien hatten sich in der Berichterstattung zu den vorläufigen Ergebnissen darauf konzentriert, dass ein kleiner Prozentsatz aus der Gruppe der veganen Kinder zu klein war. Dazu äußern sich die Macher der Studie:

„Tatsächlich ist es so, dass in einer ersten Auswertung einzelne vegan ernährte Kinder unter den Standardwerten der WHO (Weltgesundheitsorganisation) für die Körpergröße lagen, was für eine langfristig zu geringe Energie- und Proteinzufuhr bei diesen Kindern sprechen könnte. Die Mehrheit der veganen Kinder in unserer Studie (> 90 %) lag allerdings über diesen Standardwerten. In den anderen beiden Gruppen (vegetarisch bzw. mit Mischkost) gab es diese Ausreißer nach unten etwas seltener bzw. gar nicht. In geplanten weiterführenden Analysen werden wir auch für sog. Covariablen (Einflussfaktoren) adjustieren, z. B. Stilldauer oder Bildungsstand der Eltern, und uns die Ernährung genauer ansehen.Die bisherigen Auswertungen der Nährstoffzufuhr haben gezeigt, dass vegane Kinder bei einigen Nährstoffen gut, bei anderen weniger gut abgeschnitten haben. Dasselbe gilt aber auch für die vegetarischen und die Mischkostkinder.“

Alle Informationen zur Studie: https://www.vechi-studie.de/aktuelles/

Fleisch & Milchprodukte vermeiden rettet die Welt

Noch eine Studie und was für eine! Wissenschaftler der University of Oxford haben rund 38.000 landwirtschaftliche Betriebe in 119 Ländern untersucht, in denen mehr als 40 verschiedene Produkte hergestellt werden.

Die Produkte wurden zusätzlich untereinander verglichen und dabei kam u.a. heraus, dass selbst das nachhaltigste Fleisch noch immer einen größeren negativen Einfluss auf unsere Umwelt hat, als konventionell angebautes Gemüse. Damit ist der vegane Lebensstil der größte Hebel für ein nachhaltiges Leben.

vegane basics grundrezepte

Der Einfluss sei noch größer als der Kauf eines Elektroautos oder der Verzicht auf das Fliegen, so die Autoren der Studie. Es würde sich bereits positiv auf Grundwasser, Bodengesundheit, Co2-Ausstoß, Eutrophierung von Gewässern usw. auswirken, wenn nur 2/3 der bisher für Fleisch- und Milchprodukte verwendeten Flächen künftig für den Anbau pflanzlicher Lebensmittel zur genutzt würde.

Allerdings bräuchten für so einen Umwandlungsprozess die Bauern auch Geld, Zeit und Unterstützung. Das Geld zur Einrichtung umweltfreundlicherer Prozesse könnte, so die Studienautoren, aus dem 500-Millionen-Dollar-Pool der Subventionen geschöpft werden, die bisher in die Landwirtschaft fließen.

Überblick über die Studie (englischer Text): https://www.theguardian.com/environment/2018/may/31/avoiding-meat-and-dairy-is-single-biggest-way-to-reduce-your-impact-on-earth

Direkt zur Studie (Abstract, der Rest kostenpflichtig): http://science.sciencemag.org/content/360/6392/987
Die ganze Studie als PDF (Danke für den Hinweis von Martina!): http://users.ox.ac.uk/~quee3380/Science%20360%206392%20987%20-%20Accepted%20Manuscript.pdf

Kochtipp im Juni

Jetzt sind viele Gemüsesorten regional und saisonal erhältlich und damit auch in sehr guter Bioqualität günstig. Vielleicht hast Du sogar Gemüse im eigenen Garten. In meinem Gartenstück in Berlin sind derzeit vor allem Rote Bete, Gurken, Zucchini und Salate erntebereit.

gurke zum einlegen

Die Salate habe ich in den letzten Wochen immer von außen geerntet, so dass das Salatherz weiterwachsen kann. Ebenso mache ich das mit Mangold.

Bei Gurken, Zucchini und Rote Bete habe ich eine andere Strategie. Dieser Tage werden diese Gemüsesorten nämlich reif, allerdings noch nicht in den Massen, dass man einen großen „Einkochtag“ einschieben könnte.

Muss man aber auch gar nicht, denn die „Nach-und-Nach-Ernte“ gibt die Möglichkeit her, das Haltbarmachen locker und stressfrei über die Saison zu verteilen.

bio gurken geschnitten

Und so mache ich es:

Ich lege Rote Bete (auch die kleinen Kugeln vom Verziehen), sowie junge Zucchini und Gurken süß-sauer ein. Damit ich nicht jedes Mal aufs Neue den Einlegesud dafür kochen muss, bereite ich mir diesen auf Vorrat zu.

So kann ich zum Beispiel während der Zubereitung des Abendessens noch schnell ein paar feldfrische Gurken einlegen und habe damit kaum Arbeit. Dieses Vorgehen eignet sich nicht nur selbstgeerntetes Gemüse, sondern auch für frisches Gemüse vom Markt, das jetzt in der Saison günstig und im besten Fall sogar regional ist.

Eigene Vorräte sind etwas ganz wunderbares, weil DU bestimmst, wie sie schmecken. :)

eingelegtes gemuese

Zu meinen Rote Bete Kugeln gebe ich zum Beispiel immer auch Knoblauch und frische Kräuter. Kann man so nirgends kaufen. :)

Ein Rezept zum Einlegen dieser Gemüsesorten veröffentliche ich bald hier im Blog. Ich bastle derzeit noch an der perfekten Mischung von Süße zur Säure und experimentiere mit alternativen Süßungsmitteln wie Birkenzucker und verschiedenen Gewürzen und Kräutern.

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vegane facebookgruppe

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Hier geht’s direkt zur Gruppe.

 

Veganes Freitagsmemo: Veganer Aktienindex, Zeitspartipp für Vorräte und vegane Kinderernährung

2 Gedanken zu „Veganes Freitagsmemo: Veganer Aktienindex, Zeitspartipp für Vorräte und vegane Kinderernährung

  1. Sehr spannende Infos! :-) Toll mit dem Aktienindex! Zur Veganen Studie. Hab mir beide Videos zur Stellungnahme von Prof. Keller auf dem YouTube Kanal Rohe Energie angeguckt. Ich frag mich, warum man einzelne Zwischenergebnisse veröffentlicht, wenn die eigene Erklärung für die Zwischenergebnisse erst nach Endauswertung geben kann. Möglicherweise wurden ein paar Prozent der Kinder nicht gestillt, was bedeuten würde, dass Muttermilch und evtl. das Wachstumshormon IGF1 nötig ist, ein normles Wachstum der Babys zu erreichen. Statt eine Erklärung geben zu können, hat man durch das verfrühte publizieren von einzelnen Zahlen erstmal weit die Spekulatiuskiste geöffnet. Super!!!

  2. Hallo Marian, ja du hast Recht – das verfrühte Publizieren ist etwas nach hinten losgegangen. Ich bin gespannt auf die endgültigen Ergebnisse und finde deine Vermutung ganz interessant. Wenn es etwas Neues dazu gibt nehme ich das ganz sicher wieder hier auf.

Kommentare sind geschlossen.

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