Wie bereitet man Tofu richtig lecker zu? Dieser einfache Trick hilft!

Als ich anfing, mich mit Tofu und dem Marinieren und Zubereiten auseinanderzusetzen, war ich gerade erst in die vegane Küche eingetaucht. Meine Erfahrungen mit diesem Lebensmittel beschränkten sich auf genau „Keine“ und so versuchte ich den Tofu erst einmal so zuzubereiten, wie ich das früher mit Fleisch getan hätte: Klein schneiden, Tofu marinieren, anbraten.

Es war irgendwie enttäuschend. Die Marinade klebte zwar außen am Tofu, davon war nach dem Braten allerdings kaum noch etwas zu schmecken. Außen waren die Tofuwürfel immerhin knusprig, innen eher geschmacksneutral. Lies hier, welche Tricks ich mittlerweile anwende, um köstlichen Tofu zuzubereiten. Willkommen in meinem Tofu 1×1.

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Irgendwie müssen die Gewürze beim Marinieren IN den Tofu, aber wie?

Viele Küchenexperimente später habe ich meine Erfahrungen und Zubereitungstricks in diesem kleinen „Tofu 1×1“ aufgeschrieben. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit, dafür mit einem ganz besonders einfachen Trick: Man kann den Geschmack nämlich tatsächlich IN den Tofu bringen. Dazu weiter unten mehr.

Tofu – Einkauf und Qualität

Tofu gibt es mittlerweile in fast jedem Supermarkt, teilweise sogar als Eigenmarke. Das ist gut, so ist er auch ohne einen Bioladen in der Nähe verfügbar. Dennoch unterstütze ich gern traditionelle Tofuhersteller aus Deutschland. Eines der erfahrensten und traditionsreichsten Unternehmen ist das Werk „Tofu-Town“. Die Marken dieses Herstellers (z.B. Viana, Veggie Life) findet man im Supermarkt und Bioladen. In Berlin gibt es außerdem die „Tofu-Tussies“, eine kleine Manufaktur, deren Produkte (von der selbst gemachten Sojamilch, bis hin zu außergewöhnlich gewürzten Tofuprodukten) auf Berliner Wochenmärkten und in der Markthalle 9 in Berlin erhältlich sind.

Natur-, Seiden-, Räuchertofu: Welcher Tofu wofür?

Tofu ist in Deutschland in 3 Varianten erhältlich:

Seidentofu: Der Tofu hat einen relativ hohen Wasseranteil und die Konsistenz von Panna Cotta. Er schmeckt mild, nicht zu sehr nach Soja. Ich verwende ihn fast ausschließlich für süße Gerichte. Zum Beispiel als Quarkalternative beim Backen (für veganen Käsekuchen), für süße Cremes usw. Soll Seidentofu zur Creme verarbeitet werden, muss er vorher mit dem Pürierstab glattgemixt werden. Es reicht nicht aus ihn nur mit einem Schneebesen zu verrühren, es würden Klümpchen zurückbleiben. Mixt man Seidentofu glatt, erhält er für kurze Zeit eine fast flüssige Konsistenz. Im Kühlschrank zieht er aber wieder an und wird fester.

Naturtofu: Kann ebenfalls mit Flüssigkeit glattpüriert und für Süßes eingesetzt werden. Er verleiht zum Beispiel Käsekuchen eine gewisse Festigkeit und dient so ebenfalls als Alternative für Quark. In meiner Käsekuchen-Variante verarbeite ich festen Natur- und Seidentofu. Naturtofu kann auch herzhaft zubereitet werden: Zerbröselt und scharf angebraten als „Hack-Tofu“, Rührtofu oder gewürfelt bzw. in Scheiben geschnitten, frittiert, gebacken oder gebraten.

veganer ruehrtofu

Räuchertofu: Wie der Name schon sagt, schmeckt dieser Tofu rauchig und herzhaft. Es gibt allerdings massive Qualitätsunterschiede bei den einzelnen Herstellern. Gerade die günstigen Produkte aus dem Supermarkt sind oft nur sehr dezent geräuchert, manche schmecken meiner Meinung nach ein wenig künstlich. Ich mag die kräftigen Sorten aus dem Bioladen (z.B. von Viana und Taifun) lieber, für eine Zubereitungsart, meinen gebackenen Tofu, verwende ich allerdings eine der dezenteren Sorten (z.B. soja so lecker).

gebackener tofu
Räuchertofu ist ein schöner Einstieg in die Tofuwelt. Die meisten Menschen haben eine Vorliebe für Deftiges, Rauchiges und Räuchertofu passt da sehr gut dazu. Er lässt sich fein würfeln und knusprig anbraten (z.B. als Suppeneinlage), wie oben schon beschrieben füllen und backen oder – dünn aufgeschnitten – als Brotbelag einsetzen.

Tofu richtig marinieren – Der Einfrier-Trick

Ich habe es schon angekündigt, es gibt einen ganz simplen Trick, richtig viel Geschmack in Naturtofu zu zaubern, nämlich das Einfrieren! Da Tofu zu einem Großteil aus Wasser besteht, wird dabei die Struktur verändert und das Wasser löst sich. Hier im Bild ist schön zu sehen, wie sich der gefrorene Räuchertofu (links) aufgebläht hat. Rechts daneben ein bereits aufgetauter Naturtofublock.

eingefrorener tofu

Man kann einen Teil des enthaltenen Wassers zwar auch ohne das vorherige Einfrieren aus dem Tofu pressen, das reicht aber noch nicht aus. Es muss fast das gesamte Wasser herausgepresst werden. Ist diese Flüssigkeit entfernt, ist der Tofu grobporig wie ein Schwamm und deutlich trockener.

So sehen Räucher- und Naturtofu aus, nachdem sie aufgetaut und ausgepresst wurden:

tofu aufgeschnitten

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Nach dem Auspressen des Wassers nimmt der nun poröse Tofu jede Flüssigkeit auf – natürlich auch zugegebenes Öl. Darum verwende ich den Einfriertrick nur für Tofuscheiben oder -würfel. Für zerbröselten Tofu, zum Beispiel für Chili sin Carne, verwende ich keinen eingefrorenen Tofu. Die Oberfläche vergrößert sich durch das Bröseln extrem und der ausgepresste Tofu würde zu viel Öl aufnehmen.

Ich habe mir für die unterschiedlichen Zubereitungsarten angewöhnt, einen Teil des eingekauften Tofus direkt mit der Verpackung ins Tiefkühlfach zu legen, der Rest wird im Kühlschrank gelagert. Den Einfriertrick habe ich im Folgenden noch einmal Schritt für Schritt aufgeschrieben und direkt darunter gibt es noch ein Rezept für meine Lieblingsmarinade. Viel Spaß beim Ausprobieren!

[directions title=“Tofu richtig marinieren und zubereiten – Der Einfriertrick:“]

  1. Den Tofu in der durchsichtigen Plastikverpackung belassen und – so wie er ist – ins Tiefkühlfach legen. Mindestens über Nacht einfrieren. Der Tofublock sollte komplett „durchfrieren“. Zum Auftauen über Nacht in eine Schüssel legen und in den Kühlschrank legen. Oder in ca. 4 Std. bei Raumtemperatur auftauen.
  2. Den aufgetauten Tofu vorsichtig (er ist jetzt etwas „krümeliger, als im Originalzustand) aus der Verpackung nehmen und über einer Schüssel zwischen den Handflächen vorsichtig ausdrücken. Soviel Wasser wie möglich herausdrücken, dann nochmal mit einem sauberen Handtuch oder Küchenpapier trockentupfen.
  3. Den Tofu in Scheiben oder Würfel schneiden und marinieren.

[/directions]

[ingredients title=“Für meine Lieblings-Tofu-Marinade“]

  • 400 g Naturtofu (eingefroren und wieder aufgetaut)
  • 2 EL neutrales Pflanzenöl zum Braten
  • 70 ml dunkle Sojasauce
  • 4 EL Ahornsirup oder Agavendicksaft
  • 4 EL Orangensaft
  • 1 große Knoblauchzehe
  • 3 cm langes Stück Ingwer

[/ingredients]

[directions title=“Zubereitung:“]

  1. Den Tofu wie oben beschrieben vorbereiten und gut ausdrücken und trockentupfen. Anschließend in ca. 1 cm dicke Scheiben oder in Würfel schneiden und nebeneinander auf einen großen Teller oder in eine Auflaufform legen.
  2. Für die Marinade Öl, Sojasauce, Ahornsirup und Orangensaft mischen.
  3. Knoblauch und Ingwer schälen und mit einer feinen Reibe sehr fein reiben und zur Marinade geben. Die Marinade gleichmäßig mit einem Löffel auf den Tofuscheiben verstreichen und zugedeckt 30 Min. ziehen lassen.
  4. Alternativ bis zu 12 Std. zugedeckt im Kühlschrank ziehen lassen.
  5. Zum Zubereiten eine Pfanne (ich bevorzuge eine Eisenpfanne) erhitzen und den Tofu von allen Seiten scharf anbraten.

[/directions]

Wie bereitet man Tofu richtig lecker zu? Dieser einfache Trick hilft!

7 Gedanken zu „Wie bereitet man Tofu richtig lecker zu? Dieser einfache Trick hilft!

  1. Habe es ausprobiert und es ist fantastisch gelungen! Wunderbar! Vielen Dank für das leckere Rezept!

  2. Liebe Nicole, Danke für den tollen Tipp! Es hat perfekt wie von dir beschrieben geklappt und war sooo lecker <3 Lg

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